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Dokumentenerbe

„Memory of the World“/„Gedächtnis der Menschheit“  
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

Nachlass von Franz Michael Felder (1839-1869)
, aufgenommen 2018

Der Nachlass überliefert Manuskripte, Briefe und Dokumente des früh verstorbenen Bregenzerwälder Bauern, Schriftstellers und Volksaufklärers Franz Michael Felder (1839-1869). Der Bestand überliefert im Kern 214 Manuskripte von Felder, Briefe an 110 Empfänger und Briefe von genau 300 verschiedenen Personen an ihn.

Darüber hinaus sind im Nachlass noch Lebenszeugnisse und andere Dokumente enthalten. Felder war der erste Schriftsteller der deutschsprachigen Literatur, dessen Existenz ausschließlich auf der Landwirtschaft beruhte und der gleichzeitig als Schriftsteller anerkannt war. Er war auch sozialreformerisch und volksaufklärerisch tätig, indem er z. B. eine Käsegenossenschaft und eine Leihbibliothek gründete. Neben einer Dorfgeschichte und zwei Romanen, die er beim renommierten Hirzel-Verlag in Leibzig veröffentlichen konnte, schrieb er nach dem frühen Tod seiner Frau seine Autobiographie mit dem Titel "Aus meinem Leben". Diese Lebensbeschreibung wurde erst 1904 veröffentlicht und gilt heute als eine der wichtigsten Selbstbiografien der Literatur (2016 erschien eine französische Übersetzung).

Die Handschriften sind ein Dokument der Emanzipation und Bildung, sie legen Zeugnis ab von der Schriftkompetenz dieses einfachen Bauern und geben generell Einblick in die Schriftkultur des bäuerlichen Milieus. Erst der Nachlass gibt uns Einblick in dieses außergewöhnliche, viel zu kurze Leben, das von einem unerschütterlichen Willen geprägt war, die Welt zu verbessern: politisch, literarisch, wirtschaftlich. 

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© Vorarlberger Landesbibliothek
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