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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Burgenländischer Indigo-Handblaudruck
Traditionelles Handwerk in Burgenland, aufgenommen 2010

Unter Indigo-Handblaudruck versteht man das Färben von Stoffen mittels einer speziellen Reservedrucktechnik. Dabei wird in Handarbeit mit Holzmodeln und Papp (eine farbabweisende Masse) ein Muster auf den Stoff aufgetragen und mit Indigo gefärbt. Die bedruckten Stellen bleiben nach dem Auswaschen weiß auf blauem Grund.

Diese komplexe Stoffdrucktechnik  lässt sich in zahlreichen Ländern weltweit - unter anderem in Deutschland, der Slowakei,  Tschechien, Ungarn, aber auch in China, Indien und Ägypten  - viele Jahrhunderte zurückverfolgen.
Um ihren Meister zu erlangen, mussten die Blaudruckgesellen früher drei Jahre lang auf die Walz gehen. Dadurch lässt sich auch die Ähnlichkeit der Muster erklären, vergleicht man die Stoffe aus Mitteleuropa. Mit zunehmender Industrialisierung ging der Blaudruck immer mehr zurück, da die Herstellung für viele Blaufärber zu aufwändig und mühsam geworden war. Original Burgenländischer Indigo Handblaudruck der Familie Koó ist einer der wenige Betriebe, die sich in Europa erhalten haben.
1930 erstand die Familie Koó aus Steinberg im Burgenland eine von Hand betriebene Walzendruckmaschine, die sie heute in dritter Generation zur Herstellung von Doppeldrucken nutzt. Die Holzmodeln zum Bedrucken sind teilweise über hundert Jahre alt. Über die Zusammensetzung des Papps gibt es auch in dieser Familie nur wenige schriftliche Aufzeichnungen. Das Wissen um seine besonderen Bestandteile wird von einer Generation an die nächste weitergegeben.

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