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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Gauderfest in Zell am Ziller
Gesellschaftliche Praktiken in Tirol, aufgenommen 2014

Das Gauderfest in Zell am Ziller ist eines der größten Frühlingsfeste, das sich im Alpenraum erhalten hat und dessen älteste Hinweise bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Der Name bezeichnet den Ort dieses Volksfestes, das sogenannte Gauderlehen. Höhepunkt ist der Festumzug, der am ersten Sonntag im Mai stattfindet und bei dem jedes Jahr bestimmte Themen aufgegriffen werden, wie etwa historische Anlässe. Mehr als 2000 Trachtenträger*innen aus einer Vielzahl alpenländischer Regionen wirken mit.

Aus Anlass des Gauderfestes fanden früher ein großer Markt und Viehmarkt statt, zu dem neben der bäuerlichen Bevölkerung auch die im Tale ansässigen Bergleute kamen. Es wurden Tänze und Spiele abgehalten und das Volksfest diente auch als regionaler Heiratsmarkt. Geprägt wurde das Gauderfest durch eine Vielzahl an offiziellen Wettkämpfen, die es auch weit über die Grenze des Zillertals hinaus bekannt machten. Seit Mitte der 1950er Jahre werden jedoch Hahnenkämpfe, Kuhstechen und seit dem Jahr 1999 auch das Widderstoßen aus tierethischen Gründen nicht mehr durchgeführt. Geblieben ist das traditionelle Ranggeln, bei dem Männer aus Tirol, Südtirol, Salzburg, Bayern und der Schweiz teilnehmen und um den ‚Hogmoar‘ kämpfen. So hat sich die Wettkampfatmosphäre des Gauderfests erhalten. Zudem gibt es Aufführungen junger Trachtengruppen, die am Tag vor dem großen Trachtenumzug einen kleineren Umzug durchführen und auf der Bühne Tänze zeigen. Auf diese Weise soll die nächste Generation aktiv in das Gauderfest einbezogen werden.

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