Springe zum Hauptinhalt

Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Innviertler Landler
Darstellende Künste in Oberösterreich, aufgenommen 2013

Die Geschichte des Innviertler Landlers ist untrennbar mit den Innviertler Zechen verbunden. Diese waren ursprünglich bäuerliche Burschenkameradschaften, die im Zechentanz – einer Kombination aus Tanz (die „Eicht“), Musik, Dichtung und Gesang – künstlerische Leistungen hervorbrachten. Die Melodie, der spezielle, angehängte Jodler („Almer“) und der „verzogene“ Rhythmus im ¾-Takt machen den Innviertler Landler zu einer spezifischen Spielform innerhalb der österreichischen Ländlerfamilie.

Man geht davon aus, dass die Zechen um 1850 begannen, aus den allgemein bekannten Tanzfiguren ihren eigenen Landler zu kreieren, indem sie die ursprünglichen Tanzfiguren veränderten und in einer bestimmten Reihenfolge gemeinsam tanzten. Der jeder Zeche eigene Landler wurde von Generation zu Generation weitergegeben, gleichzeitig aber auch immer weiterentwickelt. Während sich so über die Jahre unzählige Formen des Innviertler Landlers in Tanz und Gesang herausgebildet haben, können sie trotzdem allesamt aufgrund ihres gemeinsamen Ursprungs zur selben Musik getanzt werden.
Mit dem Strukturwandel in der Landwirtschaft, der Individualisierung der Freizeitkultur und der erhöhten Mobilität setzte ab den 1950er Jahren ein Zechensterben ein. Der Innviertler Landler wird heute noch von ca. 25 – 30 Zechen, Volkstanzgruppen und Trachtenvereinen getanzt, wobei vor allem die Zechen aber auch die Volkstanzgruppen der Region ihre Hauptaufgabe in der Erhaltung der jeweiligen Landler-Eicht sehen. Jedes Jahr gibt es im Innviertel mehrere Treffen, bei denen ca. 10 – 15 Zechen und Volkstanzgruppen ihre Landler als auch andere Volkstänze aufführen. Auch Kirtage und Hochzeiten (v.a. der Zechenmitglieder) waren und sind teilweise noch heute wichtige Termine in Bezug auf den Innviertler Landler.

Downloads

Galerie

Suche im Verzeichnis