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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Pinzgauer Tresterertanz der Salzburger ALPINIA
Darstellende Künste in Salzburg, aufgenommen 2013

Beim Pinzgauer Tresterertanz handelt es sich um eine regionale Sonderform des Schönperchtenlaufens. Der Rundtanz mit Hüpf- und Stampfschritten in typischen Kostümen wird jährlich am 5. Jänner bei einbrechender Dunkelheit als Umlaufbrauch von Haus zu Haus, in den Bauernhöfen der Umgebung der Stadt Salzburg, aufgeführt. Der Besuch der Tänzer*innen und Musiker*innen erfolgt unangekündigt.

Der Tresterertanz besteht aus zwei Tanzteilen – einem Tanzteil ohne und einem mit Musik. Der Vortänzer bzw. die Vortänzerin informiert die Hausleute über den Brauch, indem im typischen Tanzschritt ein Achter gelaufen wird.Die Menschen verbinden mit den Tresterern ein gutes Omen für das neue Jahr und bedanken sich mit einer Gabe.

Die genaue Herkunft des Pinzgauer Tresterertanzes ist nicht bekannt. Das Wort „trestern“ (stampfen, einmaischen) geht zurück auf die Praxis des Austretens der Maischen (Austreten der Trauben) und verweist auf den Südrand der Alpen, wo über den Krimmler Tauern ins Südtiroler Ahrntal und schließlich nach Venedig und Genua eine große Fernhandelsroute verlief. Entlang dieser entstanden bis ins 18. Jahrhundert Zentren des Kulturaustausches. Um 1909/10 wurde der Tresterertanz in Krimml vom „Touristen-Geselligkeits-Club Alpinia“ entdeckt und 1912 zum ersten Mal aufgeführt.
Die Rundtänze mit Lauf- und Stampfschritten stellen eine Weiterentwicklung von Tänzen des Mittelalters und der Renaissance dar und beinhalten Teile ihres Figuren- und Kostümrepertoires. Die begleitenden Kostüme, welche sich aus Kopfschmuck und Brokatanzügen zusammensetzen, gehen auf venezianische Maskenaufzüge zurück.

Kontakt

Erwin Laubichler
5081 Niederalm
www.alpinia-salzburg.org

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