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Welterbe

Kultur- und Naturerbestätten mit außergewöhnlichem universellem Wert  
Foto: © Alexander Eugen Koller

Wachau

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Flusslandschaft zwischen Klöstern, Burgen und Städten

Die Wachau zieht sich als uralte Kulturlandschaft, zwischen Melk und Krems, die Donau entlang. Das gewundene Flusstal, schroffe Felsen, die charakteristischen Weinterrassen, die weitläufigen Obstgärten, die imposanten Stifte, Burgen und Ruinen zeichnen auf eindrucksvolle Weise die Geschichte der Wachau, die eng mit der Geschichte des Landes verwoben ist.

Allgemeines

Von der frühen Besiedelung der Region zeugen zahlreiche prähistorische Funde, allen voran die berühmte altzeitliche Statuette der „Venus von Willendorf“, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Ort Willendorf entdeckt wurde. In Römischer Zeit bildete die Donau, und somit die Wachau, einen Teil des Limes, der Außengrenze des Römischen Imperiums. Die Befestigungsanlagen des Donaulimes, Wachtürme sowie Militärlager, bildeten zum Teil den Kern für spätere Siedlungen. Die großflächigen Urbarmachungen des Gebietes, die der Landschaft ihr heutiges Erscheinungsbild gaben, lassen sich ab 800, ausgehend von Klöstern in Salzburg und Bayern nachvollziehen.

Während des Mittelalters war die Wachau Schauplatz politischer sowie kulturgeschichtlicher Ereignisse – sowohl die legendäre Gefangenschaft des englischen Königs Richard I. Löwenherz im 12. Jahrhundert auf der Burg Dürnstein wird in der Wachau verortet, als auch Teile der Handlung des berühmten, Anfang des 13. Jahrhunderts verfassten Nibelungenlieds. Die charakteristischen Weinterrassen, Kennzeichen dieser Kulturlandschaft, sowie die Städte der Wachau, die weitgehend bis heute ihre ursprüngliche Struktur bewahrt haben, gehen ebenso auf das Mittelalter zurück. Die Barockzeit brachte eine rege Bautätigkeit in der Wachau mit sich, die ihren Höhepunkt in den eindrucksvollen Klosterbauten von Stift Melk und Stift Göttweig fand, die zu den herausragendsten Beispielen barocker Architektur in Österreich zählen.

Neben den zahlreichen, gut erhaltenen historischen Bauten ist die Wachau vor allem durch traditionelle landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Die Bewirtschaftung des klimatisch günstig gelegenen Donautals konnte sich über Jahrhunderte hinweg organisch entwickeln. Die traditionellen Anbaumethoden – vor allem Wein- und Obstbau – stehen in direktem, harmonischen Bezug zu den gegebenen Landschaftsstrukturen.  

Die eindrucksvollen Kirchen und Klöster, die gut erhaltenen historischen Städte und Dörfer, Festungen und Ruinen, sowie die außergewöhnliche, von menschlichem Schaffen geprägte Landschaft, sind ein sichtbarer Erbe der Entwicklung der Region und ihrer zwei Jahrtausende langen Geschichte.

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Das Welterbe Kriterien: (ii), (iv)

Die Kulturlandschaft Wachau wurde im Jahr 2000 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen und erstreckt sich in seiner Kernzone über eine Fläche von 18.461 ha und einer Pufferzone von 2,837 ha. Die Welterbezone umfasst 15 Gemeinden, von Melk im Westen und Krems/Donau im Osten des Gebiets.

(ii) Die Wachau ist ein einzigartiges Beispiel einer Flusslandschaft, eingebettet zwischen schroffen Felswänden, wo die materiellen Zeugnisse die Jahrhunderte überdauerten.

(iv) Des Weiteren zeichnen Architektur, Siedlungsstrukturen und die landwirtschaftliche Nutzung ein lebendiges Bild von ihrer Geschichte und die Veränderungen im Laufe der Zeit. 

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Literatur

Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Kultur und Wissenschaft (Hg.): Die Wachau: UNESCO Weltkultur- und Naturerbe. St. Pölten 2001.
Arbeitskreis zum Schutz der Wachau (Hg.): Die Wachau: Perspektiven einer europäischen Flußlandschaft. Aus Anlaß der Verleihung des Europäischen Naturschutzdiploms. Krems 1995.
HÄUSLER/Wolfgang,/VAN DER KALLEN,Wim: Die Wachau: Landschaft, Geschichte, Kultur. St. Pölten/Wien 1981.


Weiterführende Links

UNESCO World Heritage List Wachau