Gastronomieprojekt im Schwarzenbergpark ruft UNESCO auf den Plan
11.04.2018
Die UNESCO hat nun - neben dem Bauprojekt am Heumarkt - den Um- und Ausbau des Gartenpalais „Belvedere-Stöckl“ im Schwarzenbergpark in einen großen Gastronomiebetrieb mit Brauerei am Radar.
Neben den Bauprojekten am Heumarkt und Karlsplatz hat die UNESCO nun ein weiteres Bauprojekt in der Kernzone des UNESCO-Weltkulturerbes „Wien-Innere Stadt“ im Visier:
Aktuell ist die Republik Österreich seitens der UNESCO aufgefordert, bis 20. April 2018 zu diesem groß dimensionierten Gastronomieprojekt (Restaurantbetrieb und Kleinbrauerei) im Schwarzenbergpark Stellung zu beziehen bzw. müssen Informationen zu diesem Bauprojekt auch in den Bericht für die nächste Welterbekomitee-Sitzung in Bahrain im Juli 2018 einfliessen.
Konkret handelt es sich um den Um- und massiven Ausbau des neubarocken Gartenpalais (‚Belvedere-Stöckl‘) in der Prinz-Eugen-Straße im Schwarzenbergpark, einem Teil der barocken „Gartenstadt“, die die Historischen Gärten des Belvedere, den Schwarzenbergpark, den Park des Klosters der Salesianierinnen und den Botanischen Garten umfasst. Errichtet werden soll hier ein Neubau mit mehreren Terrassenebenen – eingereicht für 880 Plätze, davon Garten- und Terrassenplätze für ca. 600 Personen. Initiator und Betreiber ist die SALM BRÄU GesellschaftmbH. Das Bundesdenkmalamt hat die Genehmigung bereits erteilt, die die Betriebsanlagengenehmigung wird heute, Mi 11. April, verhandelt.
Aufmerksam geworden auf dieses Bauprojekt in der Kernzone der Welterbestätte ist das UNESCO-Welterbezentrum in Paris vor allem durch die Initiative einiger NGO’s, u.a. der Gesellschaft für Historische Gärten, die sich sehr besorgt zeigen ob dieser sehr groß dimensionierten Gastrononmie-Stätte in der barocken Gartenanlage. Sämtliche Bauten und die Historischen Gärten des Belvedere und des Gartenpalais Schwarzenberg sind Teil der Kernzone des UNESCO-Weltkulturerbes „Historische Stadt Wien“.
Auch die Österreichische UNESCO-Kommission warnt: „Ein Gastronomieprojekt in diesem Ausmaß im barocken Gartenensemble in der Kernzone des Welterbes ist höchst problematisch. Es spricht nichts dagegen, das Belvedere Stöckl wieder als Gastronomiebetrieb zu nutzen, jedoch wäre größtmögliche Sensibilität bei der Dimensionierung und Ausgestaltung eines derartigen Projekts nötig. Es geht hier um die Wertschätzung und den langfristigen Erhalt von hochwertigem Kulturerbe“, so die Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission Dr. Sabine Haag.
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