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Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

UNESCO-Welterbekomitee Sitzung von 30. Juni bis 10. Juli in Aserbaidschan

25.06.2019

Das UNESCO-Welterbekomitee tagt vom 30. Juni bis 10. Juli 2019 in Baku, Aserbaidschan. In diesem Jahr sind 36 Stätten für die UNESCO-Welterbeliste nominiert. Österreich steht mit drei Themen auf der Tagesordnung: Der Neunominierung „Donaulimes“, Neunominierung „Großglockner Hochalpenstraße“ sowie der Entscheidung über den Verbleib der gefährdeten Welterbestätte „Historisches Zentrum von Wien“ auf der Roten Liste.

Das UNESCO Welterbe-Komitee, zusammengesetzt aus 21 gewählten Staaten, die im 4-Jahres-Rhytmus wechseln, ist das entscheidende Gremium für das UNESCO-Welterbe. Es stimmt sowohl über Neuaufnahmen in die Welterbeliste, über Gefährdungen als auch über die etwaige Streichung von Stätten ab.

Auf der Liste des Weltkulturerbes stehen aktuell 1.092 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern.

Nominierungen 2019


Für die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt sind in diesem Jahr 36 Stätten nominiert, unter anderem das Augsburger Wassermanagement-System, Babylon im Irak, die historische Königsstadt Bagan in Myanmar, der Vatnajökull-Nationalpark in Island, die Kulturlandschaft Budj Bim in Australien sowie historische Stätten der Eisenverhüttung in Burkina Faso.

Zwei Nominierungen aus Österreich

Österreich ist mit der multinationalen Einreichung „Donaulimes“ (Grenzen des Römischen Reiches – Der Donaulimes, gemeinsame Nominierung mit Deutschland, der Slowakei und Ungarn) sowie der „Großglockner Hochalpenstraße“ unter den Nominierungen. Wobei die Großglockner Hochalpenstraße lt. draft decision dieses Jahr nicht in die Welterbeliste eingetragen wird – der Experten-Entscheidungsentwurf sieht ein „deferral“, also einen Aufschub vor,  um entsprechende Nachschärfungen der Nominierung zu ermöglichen, u.a. eine umfassende Vergleichsstudie mit internationalem Fokus .

Der „Donaulimes“ ist eine gemeinsame Einreichung von Deutschland, Österreich, Slowakei und Ungarn. Als Donaulimes bezeichnet man den Teil der römischen Militärgrenze entlang der Donau. 
Es handelt sich hier um die archäologischen Überreste der ehemaligen Grenzbefestigung des antiken Römischen Imperiums entlang der Donau. Unter dem Übertitel „Grenzen des Römischen Reiches“ befinden sich bereits etwa der Hadrianswall (GB) oder der Obergermanisch-Rätische Limes (D) auf der Welterbeliste. Der Grenzwall entlang der Donau ist - bedingt durch das versumpfte Ufer - geprägt von zahlreichen Wachtürmen und Kastellen. Die Idee der UNESCO ist, die gesamte Grenze des Römischen Reiches unter ihren Schutz zu stellen.

Gefährdete Welterbestätten
Aktuell befinden sich weltweit 54 Stätten auf der Liste des gefährdeten Welterbes (Rote Liste). Gefährdet sind diese Stätten u.a. durch bewaffnete Konflikte, Klimawandel, Naturkatastrophen oder zunehmenden Wirtschafts- und Immobiliendruck. Neben Einzelmaßnahmen wird das Komitee thematische Programme sowie internationale Finanzierungsprojekte diskutieren, mit denen Staaten beim Schutz und Erhalt ihrer Welterbestätten unterstützt werden sollen.

 Welterbestätte Wien: Verbleib auf der Roten Liste

Seit 2017 befindet sich die „Historische Altstadt von Wien“ auf der Roten Liste. Laut UNESCO-Entscheidungsentwurf (draft decision) vom 8. Juni 2019 ist ein Verbleib der Welterbestätte auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes vorgesehen, um Österreich Zeit zu geben, konkrete Maßnahmen zum Erhalt der Welterbestätte zu setzen.

Experten Analysen bestätigen Gefährdung der Welterbestätte Wien 

Seitens des Welterbezentrums und ICOMOS International werden die bisherigen Maßnahmen der Republik Österreich sehr begrüßt, allem voran der im letzten Jahr durchgeführte Drei-Stufen-Plan, der mit Hilfe internationaler Expertise den Erhaltungszustand der Welterbestätte Wien und konkret den impact des geplanten Bauprojekts am Heumarkt analysierte. 
Die Experten-Analysen bestätigten alle Einschätzungen und Forderungen der letzten Jahre: Der außergewöhnliche universelle Wert („outstanding universal value“, OUV) der Stätte ist durch die städtebaulichen Entwicklungen der letzten Jahre äußerst gefährdet, zuletzt durch das umstrittene Bauprojekt am Heumarkt. Hinzu kommen das Fehlen eines operativen Managementplans, die unzureichende Verankerung des Welterbes in den Stadtplanungsinstrumente sowie die mangelnde Rücksicht auf die historische Baubsubstanz bzw. die historische Stadtlandschaft.

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Links

Baku (Aserbaidschan) ist der Austragungsort der diesejährigen UNESCO Welterbekomitee-Sitzung. (Walled City of Baku with the Shirvanshah's Palace and Maiden Tower)
© OUR PLACE The World Heritage Collection
Der „Donaulimes“ ist eine gemeinsame Einreichung von Deutschland, Österreich, Slowakei und Ungarn und bezeichnet den Teil der römischen Militärgrenze entlang der Donau. In Österreich finden sich viele Türme und Kastelle, wie zum Beispiel der Hungerturm in Traismauer.
© Donau Niederösterreich_Steve Haider

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