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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Féile na gCloch – Das Steinfestival auf Inis Oírr (Irland)

Von 14.-17. September fand das alljährliche Steinfestival, Féile na gCloch, auf der irischen Insel Inis Oírr statt. Das Motto in diesem Jahr: Hands Across Europe, Lámha trasna na hEorpa. Vertreter*innen des Elements „Trockensteinmauerbau“ aus Irland, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Luxemburg, Österreich, Slowenien, Spanien, Zypern uvm. trafen zusammen, um sich über die gemeinsame Leidenschaft des Trockensteinmauerbaus auszutauschen und sich untereinander zu vernetzen.

Spannende Inputs von Vertreter*innen verschiedener Länder zum Trockensteinmauerbau, laufenden Projekten und Initiativen rund um diese jahrtausendealte Praktik standen am Programm, umrahmt von Workshops zum Trockensteinmauerbau, Reliefschnitzerei, Steinmetzkunst oder Skizzieren widerspiegeln die Vielseitigkeit dieser jahrtausendealten Tradition.

Von Seiten Österreich präsentierten Helmut Schieder and Rainer Vogler das jährlich stattfindende Stein & Wein Festival in Langenlois, Niederösterreich sowie laufende Workshops und Projekte mit Schüler*innen und Kindern.

Immaterielles Kulturerbe vereint 13 Staaten in Europa
Seit 2018 befindet sich das Element unter dem derzeitigen Titel „The Art of Dry Stone Walling: knoweldge and techniques“ (zu Deutsch: Die Kunst des Trockenmauerns: Wissen und Techniken) auf der Repräsentativen Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO. Am 29. März 2023 wurde ein Ansuchen um Erweiterung des Elements unter Änderung des Titels zu „The Art of Dry Stone Constructions: knoweldge and techniques“, gemeinsam mit Andorra, Belgien, Irland und Luxemburg des bereits für acht europäische Länder in die internationale Liste der UNESCO eingetragenen Elements eingereicht. Unter Bestreben der fünf zusätzlichen Länder Andorra, Belgien, Irland, Luxemburg und Österreich, vereint das Element bald insgesamt Gemeinschaften aus 13 europäischen Staaten unter einem abgeänderten Titel, der die Vielfalt der Steinbauten-gestaltung besser widerspiegeln soll. Ein Ergebnis über Auswertung und Aufnahme des Antrages um Erweiterung liegt voraussichtlich im Dezember 2024 vor.

Trockenmauerbau in Österreich
Im Jahr 2021 wurde das Trockensteinmauern in das Nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes eingetragen. In ganz Österreich gibt es Trockensteinmauern, welche die Landschaft nachhaltig prägen und wo die jahrtausendealte Praxis nach wie vor von großer Bedeutung ist. Weiters gibt es eine Vielzahl an Initiativen, Workshops und (internationaler) Netzwerke, die das Wissen und die Techniken rund um das Bauen und Erhalten von Trockensteinmauern pflegen und erhalten – Ende 2022 wurde auch eine eigene Schule, die Trockensteinmauer-Schule Österreich, gegründet, welche sich der Vermittlung und Verbreitung der Praxis widmet. Neben den bereits genannten positiven ökologischen Effekten prägen die Konstruktionen immer noch die Landwirtschaft und Landschaft in Österreich. Beispielsweise sind sie integrativer Bestandteil der Weltkulturerbe-Landschaft Wachau und ihren vielen Trockenmauern-Terrassen, die den landwirtschaftlichen (Wein-)Anbau ermöglichen. 

Downloads

Gruppenfoto vor der, im Rahmen des Workshops erbauten, Trockensteinmauer
© Galway County Heritage Office
Titelblatt des Programms des diesjährigen Steinfestivals
Trockensteinmauerbau
© Bauer/ÖUK
Rainer Vogler präsentiert Initiativen und laufende Projekte in Österreich, v.a. die Arbeit mit Schulen und Schüler*innen
© Julie Flanagan
Workshop: Skizzieren (Sketching)
© Julie Flanagan